Aktuelles | 08.2025
Nur Erneuerbare Energien können Stromkosten dauerhaft senken
Die Umweltverbände BUND, die Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, Greenpeace, der NABU, das Umweltinstitut München, der WWF und der Dachverband Deutscher Naturschutzring haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht, in dem sie klare Forderungen und Maßnahmen nennen, wie Strompreise in Deutschland dauerhaft gesenkt und gleichzeitig Klima- und Energieziele erreicht werden können. Die zentrale Botschaft: Nur erneuerbare Energien können die Kosten im Stromsystem nachhaltig senken. Ein günstiger Strompreis ist Grundlage für sozial gerechten Klimaschutz und Voraussetzung für die erfolgreiche Elektrifizierung in den Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie. Neue Gaskraftwerke und -heizungen seien hingegen ein „desaströses Signal“, so die Umweltverbände.
Diskussionen über eine Verlangsamung der Energiewende, wie sie von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche angestoßen wurden, seien dabei Gift für klimafreundliche Investitionen, den Umbau der Wirtschaft und bezahlbare Energiepreise.
Ein klimaneutrales Energiesystem brauche nicht nur 100 Prozent erneuerbare Energien, sondern auch ein neues Strommarktdesign, das Flexibilität belohne, Netzkosten gerecht verteile und insbesondere Haushalte mit geringen Einkommen entlaste.
Die Umweltverbände fordern unter anderem:
- Einen naturverträglichen Turbo für Wind- und Solarenergie, damit die Kosten im Strommarkt dauerhaft sinken
- Zielgerichtete Reformen bei Netzentgelten und Netzplanung, um das bestehende Stromnetz bestmöglich zu nutzen und den nötigen Infrastrukturausbau effizient zu gestalten
- Die zeitlich begrenzte Senkung der Stromsteuer für alle, um Elektrifizierung schnell attraktiver zu machen, ohne den Anreiz zum Energiesparen aufzugeben. Strompreissenkungen müssen aus dem allgemeinen Bundeshaushalt finanziert werden
- Die Einführung eines gezielten Industriestrompreises, gekoppelt an Effizienzvorgaben und verbindliche Transformationspläne, anstatt milliardenschwere Vergünstigungen mit der Gießkanne zu verteilen
- Mittel- und langfristig mehr Flexibilität im Stromsystem durch ein Mehr an Speichern, Smart Metern sowie dynamische Netzentgelte und Stromtarife, um die Stromnachfrage an das Angebot Erneuerbarer Energien anzupassen
- Ein klares Nein zum überdimensionierten Ausbau fossiler Gaskraftwerke, der hohe Kosten verursacht und klimafreundliche Technologien ausbremst. Kohlenstoff-Abscheidevorrichtungen an Gaskraftwerken (CCS) sind abzulehnen, da sie fossile Lock-ins begünstigen und Investitionen in echte Zukunftstechnologien verhindern.
Die Beteiligung der Bürger:innen zu stärken, z. B. durch Energy Sharing, Bürger:innenenergie und kommunale Wertschöpfung.