Aktuelles | 10.2022
Solarstrom-Rekorde in der EU
Noch nie ist so viel Solarstrom in der EU produziert worden. Das geht aus einer Analyse des globales Thinktanks Ember Climate hervor. Danach gab es eine Steigerung um 22 Terawattstunden (TWh) im Vergleich zu den Sommermonaten 2021 auf einen Gesamtwert von 99,4 Terawattstunden zwischen Mai und August. Dies mache laut Studie einen Anteil von 12 Prozent des in der EU produzierten Stromes aus. Im vergangenen Jahr habe es sich um 9 Prozent gehandelt.
Den Berechnungen zufolge hätte es Gaseinkäufe in Höhe von 29 Milliarden Euro erfordert, um diese Menge an Elektrizität mit Gas zu erzeugen, wenn man die Gaspreise der untersuchten Monate in Betracht zieht.
Ember Climate's Datenspezialist für Klima und Energie, Pawl Czyzak, betont das Einsparungs- und Energiesicherheitspotential von Solarenergie: "Während Europa von der Gaskrise erschüttert wird, bietet Solarenergie eine dringend nötige Erleichterung."
Laut Studie hätten 18 Staaten so viel Solarenergie wie noch nie produziert, allen voran die Niederlande mit einem Anteil von 23 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 19 und Spanien mit 17 Prozent. Die größten Fortschritte mache derzeit Polen: Das Land habe seine Solarkapazität seit 2018 um das 26-fache ausgebaut, hieß es. Allein in diesem Jahr produziere Polen 8 Prozent des Stroms aus Photovoltaik.
Die Analysten kamen zu der Bewertung, dass die Solarkapazität immer schneller in Europa ausgebaut werde, jährlich um etwa 15 Prozent. Von 2020 auf 2021 habe es eine Steigerung von 8 Terawattstunden gegeben, im Jahre darauf bereits 22 Terawattstunden.
Der Denkfabrik zufolge konnten die EU-Staaten die Einfuhr von etwa vier Milliarden Kubikmetern Gas durch die Mehrproduktion beim Solarstrom einsparen. Dabei sei aber der Photovoltaikausbau für das Erreichen der Klima- und Energieziele für 2030 noch längst nicht ausreichend, so die Experten.