Aktuelles | 01.2025
Nächste Schritte zur Einführung bidirektionalen Ladens
Habeck lud diese Woche zum zweiten Europäischen Gipfel für bidirektionales Laden im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein.
Zusammen mit rd. 90 europäischen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik besprach er die nächsten Schritte zur Einführung des bidirektionalen Ladens ab 2025.
Nach Einschätzung des Vizekanzlers und vieler Experten könnten E-Autos als mobile Stromspeicher enorm zur Stabilisierung des Stromsystems beitragen. Ihre Batterien könnten zur Zwischenspeicherung elektrischer Energien genutzt werden und so zusätzliche Flexibilität schaffen.
Das sei eine echte Win-Win Situation, da auch Autobesitzer damit Geld verdienen könnten, so der Bundeswirtschaftsminister. Die europäischen Vertreter der Industrie machten deutlich, dass sie ab 2025 bidirektionale Fahrzeuge und Dienstleistungen kommerziell verfügbar machen möchten und gemeinsam die hierfür erforderlichen technischen Grundlagen und Datenformate entwickelt haben. Habeck wertete das als einen „entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zu einem klimafreundliche und sichere Energie- und Mobilitätssystem“.
Ein Jahr nach der Auftaktveranstaltung überreichte die Europäische Industriekoalition im Rahmen des zweiten Gipfels die Ergebnisse der länder- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit zur Einführung des bidirektionalen Ladens an den Minister. Rund 60 Unternehmen der europäischen Automobil-, Digital- und Energiewirtschaft haben ein Set von knapp 40 Datenpunkten und Schnittstellen identifiziert, welche zur Umsetzung des bidirektionalen Ladens erforderlich sind.
Die Geschäftsprozesse und regulatorischen Rahmenbedingungen müssen in der EU weiterentwickelt und für die neue Technologie fit gemacht werden. Dazu gehören insb. ein klar definierter Rechtsrahmen, der die Rechte und Pflichten für das bidirektionale Laden definiert sowie ökonomische Anreize für Nutzer und Industrie, um in diesem Bereich zu investieren. Ferner haben die Teilnehmer deutlich gemacht, dass sie sich einfachere Netzzugangsregeln und -entgelte sowie eine insgesamt weniger restriktive Ausgestaltung wünschen, um stromnetzdienliche bidirektionale Ladedienstleistungen anbieten zu können.
Mit Blick auf den deutschen Rechtsrahmen empfehlen die beteiligten Unternehmen ein vereinfachtes Messkonzept und eine einfache Saldierungslogik, um den besonderen Erfordernissen des bidirektionalen Ladens gerecht zu werden. Ferner wünschen sich die beteiligten Unternehmen eine rechtliche Testfeld-Umgebung, damit die erforderliche praktische Erfahrung gesammelt werden kann.
Die Arbeitsgruppenberichte der Industriekoalition „European Coalition of the willing on bidirectional Charging“ finden Sie auf der Webseite des BMWK.